Messenger-Wechsel – sinnvoll?

Die neuen Nutzungsbedingungen von WhatsApp sorgen für Aufregung, auch wenn sich für EU-Nutzer:innen von WhatsApp faktisch gar nichts ändert. Trotzdem überlegen Manche, ob sie den Messenger wechseln sollen. Radius 92.1-Redakteurin Sabrina hat sich mit dem Thema beschäftigt.

Das Gespräch aus Provisorius, der Radius 92.1 Instagram-Live-Show, die auch im Radio läuft, vom 29.01.2021 könnt ihr hier nachschauen:

Warum sich bei WhatsApp für EU-Nutzer:innen nichts ändert

In der neuen globalen Datenschutzrichtlinie von WhatsApp steht, dass die Daten der Nutzer:innen intensiver als bisher mit Facebook ausgetauscht werden sollen. In der EU jedoch gibt es eigene Datenschutzgesetze, an die sich auch der Messenger halten muss. So ist es in der EU zwar seit 2016 erlaubt, dass WhatsApp seine Daten mit Facebook austauscht, aber nicht für “facebookeigene Zwecke” wie etwa Werbung. Im Prinzip ändert sich für EU-Nutzerinnen des Messengers also nichts.

Nichtsdestotrotz steht der WhatsApp-Messenger schon länger in der Kritik. Die App sammelt Meta-Daten, also wie lange man mit jemandem schreibt, in welchem Netzwerk man eingeloggt ist und weiteres. So können Nutzer:innen-Profile erstellt werden.

Alternative: Telegram

Bei Telegram muss man sich mit Namen und Handynummer registrieren, auch sammelt Telegram viele Meta-Daten, wie auch WhatsApp. Außerdem verschlüsselt Telegram die Chats, im Gegensatz zu WhatsApp, nicht standardmäßig. Die Daten landen in einer Cloud. Was mit diesen Daten passiert, ist nicht bekannt. Generell ist Telegram sogar intransparenter als WhatsApp, so ist nicht einmal ein offizieller Firmensitz bekannt.

Alternative: Threema

Bei Threema erhalten die Nutzer:innen eine ID. Mit dieser kann der Messenger genutzt werden. Es muss also weder Name noch Handynummer angegeben werden. Die App kostet jedoch 4 Euro.

Alternative: Signal

Die Signal-App ist kostenlos. Signal verspricht, so wenig Daten wie möglich zu sammeln. Die Signal-Foundation ist gemeinnützig und will nicht durch Werbung verdienen. Die Plattform könnte daher künftig Probleme mit ihrer Finanzierung bekommen. Finanziert werden soll Signal daher zukünftig durch Spenden. Alle Nachrichten werden grundsätzlich Ende-zu-Ende verschlüsselt, die Datenschutzerklärung gibt es bisher aber nur auf englisch.

Fazit

Egal, zu welchem Messenger man geht, wichtig ist auch, dass die Freund:innen mitgehen. Und wer den Messenger wechseln will, sollte sich vorher immer über die Datenschutzrichtlinien informieren.

What's your reaction?
0none